27 Jan 2018, 8:01pm
Allgemein
by

Kommentare deaktiviert für Costa Rica – Pura Vida

Costa Rica – Pura Vida

„Auf unbekannten Pfaden durch das grüne Eldorado“ – so ging es für mich in diesem Jahr am 22.11.17 nochmal los in die Ferne…auf nach Costa Rica, einem grünen Garten Eden mit einer Vielzahl verschiedenster Pflanzen und farbenfroher Tiere. Genau diese Reise wollte ich bereits vor 2 Jahren antreten, aber auf Grund einer Bänderverletzung am Sprunggelenk einen Abend zuvor, musste ich damals alles stornieren. Aber jetzt war es soweit. 🙂

Costa Rica ist spanisch und bedeutet soviel wie „reiche Küste“. Dieser Staat in Zentralamerika grenzt im Norden an Nicaragua und im Süden an Panama. Im Osten liegt einem die Karibik, im Westen der Pazifik zu Füßen. Bei dieser Lage gilt das Land als eines der fortschrittlichsten Lateinamerikas…so wurde z.B. die Armee 1948 zugunsten der Förderung von Bildungs- und Gesundheitsprogrammen abgeschafft, es darf auch nicht gejagt oder gewildert werden. Man hat in Costa Rica somit immer das Gefühl, dass Menschen und Tiere miteinander leben, was schon sehr beeindruckend bei all unseren Entdeckungen war. Das Land gewinnt knapp 100 % seines Strombedarfs aus regenerativen Quellen z.B.mittels Windrädern, Sonnenenergie und der Ökotourismus wird stark gefördert. Rund 27 % der Landesfläche stehen unter Naturschutz und es wird wirklich sehr darauf geachtet, dass kein Müll auf den Wegen oder in Strassenecken landet. Ich hätte auch nicht erwartet, dass man überall das Wasser ohne Bedenken trinken kann. Jedenfalls gab es keine sichtlichen Beschwerden in unserer Reisegruppe. 🙂

Außerdem herrscht im Vergleich zu vielen anderen Ländern der Region seit den 1950er Jahren eine stabile Demokratie und Costa Rica blieb auch durch frühzeitige sozialpolitische Maßnahmen von der in Lateinamerika des 20. Jahrhunderts weit verbreiteten Problematik der sozialen Unruhen, Bürgerkriege und Diktaturen verschont. Angesichts damaliger bewaffneter Konflikte in benachbarten Ländern erklärte es 1983 seine „dauerhafte und aktive unbewaffnete Neutralität“ und wird auch als „die Schweiz Zentralamerikas“ bezeichnet, was wohl auch erklärt, warum die Zahl der eingewanderten Schweizer recht hoch ist. Selbst Patrick, unsere Guide, ließ vor 12 Jahren seine Heimat hinter sich, um die entspannte Lebensqualität dieses Landes zu seiner Eigenen zu machen.

Los ging es wieder mit dem Zug von Leipzig nach Frankfurt und dann mit Condor nach Costa Rica mit Zwischenlandung in der Dominikanischen Republik. Und ich muss sagen, ich hatte mich eigentlich auf den langen Flug gefreut, um endlich mal wieder einen Film zu schauen, aber was soll ich sagen, wenn man in der Economy Class saß, reichte es nur für den Hobbit oder das Lego Movie. Toll !  🙁  Selbst für eine größere Auswahl verlangen manche Fluggesellschaften jetzt schon Zuschläge. Traurig, aber wahr: „Geld regiert die Welt !“

Früh am Morgen landeten wir in San José, der Hauptstadt Costa Ricas, wo Patrick, unser Guide, alle 10 Teilnehmer einfing und ohne Pause fuhren wir gleich weiter mit dem Bus in Richtung Tortuguero Nationalpark. Zum Mittagessen hielten wir an einer kleinen Schmetterlingsfarm und hatten erst einmal Zeit, uns ein wenig bekannt zu machen. Neben Inge und Sergio aus der Schweiz, Inka und Michael aus Kiel, Uschi aus Wien, Thomas aus der Lüneburger Heide, Kerstin aus Duisburg, Björn aus Hamburg sowie auch Rainer komplettierte ich diese tolle Gruppe und unser Busfahrer David fuhr uns sicher durch das Land. 🙂

Weiter zum Rande des Tortuguero-Nationalparks brachte uns ein Motorboot zu unserer Lodge, idyllisch gelegen auf einer Landzunge am Karibischen Meer. Das Gebiet besteht aus Mangroven- und Tieflandregenwäldern, die durchsetzt sind mit Seen, Lagunen und Kanälen. Autos und Straßen gibt es hier nicht. Abgesehen von einigen Rangerstationen und Lodges ist das Dorf Tortuguero der einzige bewohnte Ort innerhalb des 20.000 Hektar umfassenden Nationalparks. Die etwa 500 Bewohner leben heute vom Fischfang und vom Tourismus.

Jedoch zerbrach die Idylle schon auf dem Weg dahin als es anfing zu regnen und im Grunde 2 Tage lang nicht mehr aufhörte. Teilweise schüttete es stundenlang wie aus Eimern, dass man das Gefühl hatte, das Meer rauschte im Ohr. Das war schon sehr schade, aber wie Patrick immer wieder sagte: „Wir machen alles, was im Programm steht, wer nicht mitkommen will, verpaßt Costa Rica, wie es nun mal ist !“ Das stimmt. Man sollte vielleicht nur in der Ausrüstungsliste noch den Regenschirm und die Gummistiefel dazuschreiben…das beste Equipment für dieses Land überhaupt ! 🙂

Am nächsten Morgen wollten wir eigentlich noch vor dem Frühstück per Boot die Natur erkunden, aber es regnete und regnete und regnete…also blieb uns nichts anderes übrig als auf eine kleine Schönwetterfront zu warten, die wir dann mehr oder weniger zum Glück auch hatten. Also das heißt, es goss nicht in Strömen, sondern nur in Tropfen 🙂 Jedenfalls konnten wir in Ruhe für fast 2 Stunden die bunte Flora und Fauna des Tortuguero Nationalparks erleben…Basilisken, Faultiere, Brüllaffen, Fledermäuse, zahlreiche Vögel, Spinnen und Insekten.

Am Nachmittag, es regnete mal wieder in Bächen auf uns herab, eroberten alle Wagemutigen nochmal mit einem Kajak die Natur. In Badesachen stürzten wir uns ins Nass und paddelten gemütlich durch die Gegend. Leider ereilten Sergio zwischendurch ein paar bösartige Insekten, die seinen halben Oberkörper zerstachen und ich dachte, in Costa Rica gibt es keine Waffen 🙂 Sogar Patrick wollte ihn schon vom Kajak ins Wasser schubsen, weil der Angriff so heftig war. Zum Glück ging alles gut aus. Zurück in der Lodge und frisch geduscht, war ich froh, dass ich meinen MP3 Player mithatte, um dem Regen ein bisschen zu entfliehen und in meinem Zimmer mit Helene Fischer „Atemlos durch die Nacht“ zu tanzen. 😉

Ich glaube, am nächsten Morgen freuten sich doch alle, in eine andere Gegend zu kommen, in der Hoffnung, dass es etwas trockener werden würde. Nach dem Frühstück stiegen wir wieder ins Boot und fuhren über den Kanal zurück zum Anlegehafen. Jetzt lernten wir David, unseren Busfahrer für die Reise, kennen. Nochmal kurz an der Schmetterlingsfarm vorbei bis zum Fuße der Vulkane Irazú und Turrialba. Unsere Lodge liegt im Orosi Tal mit Ausblick auf die Talamanca Berge. Und da wir seit unserer Ankunft doch ganz schön faul waren und nicht so viele tolle Möglichkeiten hatten, uns zu bewegen, waren doch alle froh, den Weg zur Lodge ein wenig zu Fuß zu erleben. Der Regen hatte endlich Pause und sogar die Sonne ließ sich blicken. 🙂

Nach einem gemütlichen Abendessen fielen wir alle in unsere Betten.

Aufwachen und die Sonne lacht…wie schön das doch ist. 🙂 Mit dem Bus fuhren wir in Richtung des höchsten Vulkans des Landes, dem Irazù 3.432m, um dann zu seinem Krater zu laufen, der von schroffen Felsen umrahmt sein soll. Leider waren die Wolken schneller als wir und wir sahen, dass wir irgendwie nichts sahen. Naja, aber es regnete nicht bzw.nur so ein bisschen. Patrick erkundete schließlich mittels seines GPS noch einen Landwirtschaftsweg mit uns, um uns wenigstens weiterhin ein paar schöne Kleinigkeiten Costa Ricas zeigen zu können, hinunter nach Cartago. Das ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz und liegt etwa 22 km östlich der Hauptstadt San José auf einer Höhe von etwa 1432 m am südlichen Fuß des Vulkans Irazú. Dort schauten wir uns noch die Wallfahrtskirche Basilika Nuestra Senora de los Ángeles an.

Ich muss wirklich sagen, dass ich selten so einen tollen Guide hatte. Wir konnten ihn immer alles Mögliche fragen und er hat uns ständig die Welt des Landes näher gebracht, sei es mit Fakten über die Geschichte, die Wirtschaft oder auch kleine Anekdoten über das pure Leben. 🙂 Vielen lieben Dank !!!

Den Abend verbrachten wir in der Gemeinde in Copey de Dota in der Cedrela Eco Lodge. Die Betreiber warteten schon mit einem schönen Essen auf uns und nach einer ausführlichen Lagebesprechung für die nächsten Tage, zog sich jeder in seine Hütte zurück. Ich muss sagen, das war wohl mit meine unruhigste Nacht auf der Reise. Erst begegneten mir ein paar größere Spinnen, so dass ich erstmal alle 5 Betten inspizierte, in welchem ich denn jetzt wirklich schlafen wollte und dann krabbelte immer wieder so ein kleines Nagetier über meine Dachbalken. Und kein Retter in Sicht. 🙂  Naja, ich war froh, als der Morgen endlich anbrach.

Nun lagen 5 Tage nur zu Fuß quer durchs Talamanca Gebirge vor uns, so dass wir auch unser eigenes Gepäck stark minimieren mussten, um nicht all zu viele Kilos mitzuschleppen. 2 einheimische Guides (Pedro und Adrian) begleiteten uns zusätzlich die nächsten Tage. Zerklüftete Felsen, tropische Nebelwälder, klare Bergseen, Hochmoore und immergrüne Laubwälder bieten hier zahlreichen Tieren und Pflanzen eine Heimat. Hier leben über 140 Säugetierarten, rund 30 Reptilien- und über 40 Amphibienarten. Ausserdem kann man mehr als 400 Vogelarten und noch viel mehr verschiedene Insektenarten finden…was uns auch dazu brachte, dass wir jede noch so kleine Bewegung in der Natur verfolgten, um wirklich nichts zu verpassen. 🙂 Jetzt kenne ich auch den Unterschied zwischen einem Tausendfüßler und einem Hundertfüßler…Tausendfüßler haben 4 Beine je Körperglied und Hundertfüßler nur 2. Also von wegen 1000 Füße 🙂

Es war schön, den ganzen Tag draußen zu sein, auch wenn es am Nachmittag mal wieder zu regnen begann. Vor uns lag dann eigentlich eine Übernachtung im Zelt, also wir haben auch im Zelt geschlafen, aber ich musste schon ein wenig schmunzeln, als wir ankamen, erwartete uns eine kleine Baude mit schön nebeneinander liegenden Matratzen jeweils umgeben von einem Zelt, damit natürlich die Einzelzimmergarantie gewährleistet war. 😉 Aber ich glaube, in Costa Rica gibt es auch nur Indoor-Camping, denn wenn es einmal regnet, schwimmt man regelrecht weg…auch mit Zelt. Da wir schon früh am Nachmittag dort ankamen, konnten wir uns in Ruhe den Luxusduschen widmen und gut versorgt mit Tee und Marmeladentoast ein traumhaftes Wolkenspiel genießen. Ein leckeres Abendessen gab es später natürlich auch noch. Dabei entdeckten wir beim Blick aus dem Fenster, welches übrigens mit einer schicken Mickey Mouse Gardine geschmückt war, in der Nähe und Ferne immer mehr und mehr Lichter, was sich einfach als bewohnte Häuser entpuppte. Und ich dachte, wir wären fernab von jeglicher Zivilisation. 🙂

Am nächsten Morgen begrüßte uns ein schöner Sonnenaufgang und ein ganz eigenes Frühstück mit Kartoffeln, Toast, Würstchen und Ei. Gut gestärkt ging es schließlich weiter durch die tropischen Wälder. Teilweise zeigten sich aber leider auch die Auswirkungen des Tropensturms „Nate“ vom Oktober. Aufgrund der weichen Böden sind ganze Hänge abgerutscht, Wälder zerstört und Wege verschüttet bzw.gar nicht mehr existent. Zum Glück unterstützen sich die Menschen gegenseitig sehr und versuchen ihre Ordnung so gut wie es möglich ist, wieder herzustellen.

Umringt von Tropenwald und Bergen erreichten wir im Regen 🙂 unser nächstes Camp, die Betania Lodge, mit Zelten auf dem Dachboden. Zum Glück schnarchte keiner von uns so laut. Das Schöne an den festen Unterkünften war natürlich, dass wir immer eine warme Dusche genießen konnten und trotz der angenehmen Außentemperaturen tat das richtig gut…frisch duftend ein wenig der hohen Luftfeuchtigkeit, die sich jeden Tag auf unserem Körper breit machte, zu entkommen. Den Nachmittag verbrachten wir mit Quatschen, Ausruhen, Karten spielen wie Bohnanza…einem Handel mit Bohnen. Und was soll ich sagen, in Costa Rica kann man zu jeder Mahlzeit Reis und Bohnen essen ohne Ende. 😉 Das gab es dann natürlich auch am Abend.

Es gibt nicht viele, die den Weg zu Fuß durch diese schöne Gegend suchen, so dass wir oft auf einsamen Pfaden ganz alleine unterwegs waren. Nach dem Morgengrauen und eine leckeren Stärkung wie z.B.auch Kochbananen, kann ich nur empfehlen, steckten wir unsere Füße wieder in unsere feuchten Wanderstiefel. Zum Glück war es ja mehr oder weniger immer warm, so dass es nicht schlimm war, jeden Tag so halbfeucht durch das Land zu marschieren. Irgendwann war es mir auch nicht mehr wichtig „trockenen Fußes“ durch die Flüße zu kommen…einfach rein und durch. 🙂

Heute lag eine relativ kurze Etappe vor uns in das abgelegene San Isidro, wo wir auf der familiengeführten Farm Rancho Tinamú für 2 Nächte blieben und die traumhafte Kulisse mit Blick auf den Cerro de la Muerte genießen durften. Das ist der höchste Punkt der Panamericana in Mittelamerika. Dieser „Gipfel des Todes“ mit einer Höhe von fast 3.500 m trägt seinen Namen, da die Menschen früher ihren Weg vom Süden ins Zentraltal über diesen Bergrücken zurücklegten. Viele verloren dabei ihr Leben.

Am Nachmittag wollte es irgendwie nicht mehr aufhören zu regnen. Also gestalteten wir die Zeit mit netten Gesprächen und einem neuen Kartenspiel namens „Skipbo“. Wie gut, dass Michael und Inka diese Idee hatten, so verbrachten wir ab diesem Tag viele Stunden bei Regen oder am Abend gemeinsam mit jeweils mehr oder weniger Strategie, um zu gewinnen. 🙂

Später zeigte uns Patrick noch ein wenig die Umgebung und in der Dunkelheit gingen wir alle nochmal auf Entdeckungsreise und lernten wie man am besten Frösche, Kröten und Spinnen entdeckt.

Da noch ein zweiter Tag in dieser wunderschönen Gegend vor uns lag, konnte sich jeder entscheiden, ob er wandern oder sich lieber mal entspannen und faulenzen wollte. Sergio und Inge genossen einen Ruhetag, Michael und Inka begleiteten uns nur einen Teil des Weges, weil sie einmal im Trockenen wieder an der Unterkunft sein wollten :-), obwohl wir bei wirklich strahlendem Sonnenschein die Welt von Costa Rica genossen. Alle anderen wagten das Abenteuer bis zur imposanten Tropfsteinhöhle von Piedras Blancas…in der Tiefe erstreckt sich ein etwa 350m langer Tunnel mit überdimensionalen Stalagmiten und Stalagtiten und ein paar umherschwirrenden Fledermäusen.

Nach etwa einer 3/4 Stunde kamen wir wieder aus der Höhle raus und was begrüßte uns ? …Regen ! 🙁  Na toll, nicht schon wieder. Bis zu unserer Mittagspause hielt es sich noch ganz gut, aber dann begann es auf einmal wieder in Strömen zu regnen und vor uns lag noch die Überquerung des Flußes bevor wir wieder festen Boden betraten. Leider hörte es auch nicht mehr auf, so dass wir uns mit Hilfe von Pedro und David (der Sohn unserer Gastfamilie) nach im Grunde zu langem Warten auf den Weg machten. Der Fluß war mittlerweile zu einem reißenden Strom angewachsen und ich glaube, wenn einer von uns einen falschen Schritt gemacht hätte, wäre keine Rettung in Sicht gewesen. Zum Glück waren unsere Guides eine sehr gute Unterstützung. Danach lief jeder in seinem Tempo schnellstmöglich zur Ranch zurück. Ich war trotz Regensachen klitschnass bis auf die Schlüpfer :-). Lustig war irgendwie, dass mir David bei jedem noch so kleinem Flüsschen seine Hand hinhielt, um mich sicher dadurch zu geleiten. Das war immer wieder ein Lächeln wert. 😉

Trotz allem war es ein toller Tag und den Rest verbrachten wir damit unsere Sachen etwas zu trocknen, leckerem Essen, miteinander lachen und natürlich Skipbo.

Die letzte Etappe durch das Talamanca-Gebirge lag nun vor uns und immer wieder sah man die doch sehr erschreckenden Erdrutsche, die im Oktober durch „Nate“ entstanden. Ohne schwere Maschinen wäre es sehr kompliziert, die Wege wieder freizuräumen und neu aufzubauen. Beeindruckend mit welchem Ehrgeiz die Einheimischen ihre Regionen zurück ins Leben holen. Dieser Tag war auch der Letzte begleitet von Adrian und Pedro, die uns sehr gut durch diese Wälder und Lichtungen führten und stets ihre Machete bei sich trugen, um uns den Weg „frei zu räumen“. 🙂

Jetzt erwartete uns die Gemeinde Quebrada Arroyo mit der längsten Hängebrücke der Region (127m) umgeben von tropischem Regenwald, Bachläufen und Wasserfällen. Unsere Unterkunft, die Los Campesinos Lodge, ist eine kommunale Genossenschaft, die sich dem nachhaltigen und umweltfreundlichen ländlichen Tourismus verschrieben hat und mehr als 16 Jahre Geschichte hat. Sie liegt nur 25 km östlich der Strände von Manuel Antonio und Puerto Quepos.

Ein gemütlicher Spaziergang durch das Gebiet und ein kleiner Einsatz als Physiotherapeutin 🙂 beendeten den Nachmittag und nach einem wie immer wirklich gutem Abendessen und einer Runde Skipbo verabschiedeten wir uns in die Nacht.

Nach einer holprigen Autofahrt, bei der man zu tun hatte, nicht immer dem rechten oder dem linken Nachbarn auf den Schoß zu rutschen, je nach Kurvenlage 🙂 wartete am Ende der Strasse unser Bus auf uns und weiter ging es zum Nationalpark Manuel Antonio. Dieser liegt an der Pazifikküste im Süden Costa Ricas und ist mit sieben Quadratkilometern der Kleinste des Landes. Zu ihm gehören sowohl die Palmenwälder am Pazifik als auch zwölf der Küste vorgelagerte kleine Inseln. Er ist bekannt für seine vielen, nicht menschenscheuen Tiere, aber genauso auch für die vielen Menschen. Diese Region ist geprägt von einem Hotel an dem Anderen, einem Touristen neben dem Anderen. Hmm…nicht wirklich meine Welt. Nachdem wir 5 Tage fast ganz allein unterwegs waren, trafen wir nun wieder auf die Zivilisation. Manchmal doch ein echter Kulturschock. Naja. Neben Faultieren, frechen Kapuzineraffen, Wasserschildkröten, Früchte fressenden Zelt-Fledermäusen und vielen Mehr genossen wir auf jeden Fall den Blick auf die Weite des Pazifischen Ozeans, den vielen Sonnenschein und Michael, Inka, Kerstin und ich auch noch einen Sprung ins Meer. 🙂

Auf dem Weg nach Monteverde empfahl uns Patrick noch ein Churchill. Was das ist ? Es hat nichts mit Winston Churchill zu tun, sondern dies ist ein Eis bestehend aus crushed Eis, Vanilleeis, Sirup, Milchpulver mit Zucker, Kondensmilch mit Zucker und noch mehr Sirup und wenn dann noch etwas draufpasste, konnte man z.B.noch als Topping wählen zwischen Mandeln oder Smarties…verboten süß ! 🙂

Nach einer längeren Busfahrt erreichten wir am Abend die Monteverde Country Lodge in dem kleinen Ort Santa Elena.

Die Region Monteverde im nordwestlichen Teil Costa Ricas gehört zur Provinz Puntarenas. In ihr liegt auch der kleine Ort Santa Elena, in dem etwa 6.000 Menschen leben, wenn man die Bewohner der Dörfer Cerro Plano und Monteverde hinzu rechnet. Hier befindet sich eines der größten Naturwunder des Landes: weitestgehend unberührter Bergnebelwald. In den Höhenlagen dieser Gegend, die sich zwischen 1.330 und etwa 1.550 Meter über dem Meeresspiegel befindet, herrschen ganzjährig Temperaturen zwischen 13 und 24 Grad Celsius. Somit ist es dort verglichen mit dem überwiegenden Rest des Landes relativ kühl. Da sich Santa Elena und Monteverde an den Hängen einer Bergkette namens Cordillera de Tilarán befinden, bilden sie die kontinentale Wasserscheide und eine mächtige Barriere für Wolken, so dass sie der Region sehr viel Nebel und Regen bringen. Trotzdem trägt eben diese große Feuchtigkeitsmenge entscheidend zur enormen Artenvielfalt in der Region bei.

Dies zeigte sich auch sehr deutlich an diesem Morgen. Schon auf dem Weg zum Santa Elena Cloud Forest Reserve war es sehr bewölkt und dann fing es auch sehr schnell an zu regnen und ganz schön stürmisch zu werden. Ich hatte manchmal ganz schön zu tun, meinen schönen orangenen Wanderregenschirm nicht wegfliegen zu sehen. Also wieder Regenklamotten anziehen und los ging’s. Man entdeckt in diesem Bioreservat riesige Bergpalmen, Baumfarne, Bambus, sowie mit moosbewachsenen Lianen bezogene Baumgiganten. Eigentlich kann man auch eine Vielzahl von Vögeln und Säugetieren wie den Quetzal oder Brüllaffen sichten, aber Vieles blieb uns dann leider doch verwehrt.

Auf dem Rückweg zur Lodge hielten wir bei Stella`s Bakery und gönnten uns noch eine süße Kleinigkeit. 🙂 Der Nachmittag stand schließlich jedem selbst zur Verfügung sei es zum Ausruhen oder einem Bummel durch Santa Elena. Ich entschied mich für´s Lesen und Seele baumeln lassen und vor dem Abendessen lief ich zu einem schönen Aussichtspunkt von dem ich einen traumhaften Sonnenuntergang beobachten konnte.

Nachdem uns am Abend zuvor gesagt wurde, dass dies heute die anstrengendste Tour überhaupt sein würde, frühstückten wir ausgiebig und bekamen sogar noch ein Lunchpaket mit. 🙂 Doch unser extra engagierter Guide für die Route sagte uns gleich, dass wir einen anderen Weg gehen, weil der ursprünglich Geplante zur Zeit nicht begehbar ist…im Nachhinein war es für mich mit die schönste Tour überhaupt. Es begann im dichten Nebel und endete bei strahlendem Sonnenschein mit einer kleinen Abkühlung im Fluss. Außerdem liebe ich es, in die Ferne blicken zu können und das war an diesem Tag genau das, was ich sehr genoß. Der Arenalsee lag uns zu Füßen…dieser Stausee mit einer Fläche von 80 km² der größte Binnensee des Landes. Er liegt am Fuße des Vulkans Arenal und nahe dem Monteverde Nebelwald. Der See wurde in den 70ern künstlich aufgestaut und deckt mit der dadurch gewonnenen Energie fast 60 % des Landesbedarfs an elektrischer Energie. Aus diesem Grund wurden auf den angrenzenden Bergketten Windenergieanlagen installiert, da durch die Größe des Sees hohe Windgeschwindigkeiten auftreten. So ist der Arenal-See auch als Surfer-Revier weltbekannt. Patrick, unser Guide, kommt immer wieder gerne hierher, wenn er Sehnsucht nach seiner Heimat, der Schweiz, hat. 🙂

David sammelte uns am Nachmittag wieder mit seinem Bus ein und nach einer gemütlichen Pause mit Blick auf den See und einer leckeren Zimtschnecke fuhren wir weiter zu unserer Unterkunft für die nächsten 2 Nächte. Schöne Hütten aus edlen, einheimischen Hölzern umgeben von einem farbenfroh, blühenden Garten und einem Panoramablick auf den Vulkan Arenal machen dieses Hotel unvergesslich. Und nicht zu vergessen: die tollen Falttechniken der Zimmermädchen. Jeden Tag erwartete uns eine andere schöne Überraschung auf den Betten. 😉

Im Grunde hatte ich mich mittlerweile gut an das wechselhafte Wetter gewöhnt und auch wenn mal wieder die Wolken dominierten, war es angenehm warm und ich habe es genossen, einfach draußen zu sein. Unsere kleine Wanderung am Morgen im Arenal-Nationalpark erlaubte uns zwar keinen klaren Blick auf den Vulkan, trotzdem ist die Natur Costa Ricas immer wieder beeindruckend. Zurück im Ort La Fortuna (das heißt übrigens „Glück“ 🙂 ), in dem sich unsere Lodge befand, konnte jeder wieder den Nachmittag für sich gestalten. Und wie ich so bin, machte ich mich auf die Suche nach einer Kleinigkeit zum Nikolaus für alle am kommenden Morgen :-)…das ist gar nicht so einfach, denn Schokolade gibt es kaum, geschweige denn Geschenkpapier. Aber ich hatte Glück: mit Ferrero Rocher und einer Rolle weihnachtlichem Band ging ich zurück zur Lodge und bastelte in Ruhe meine kleine Überraschung.

Am späten Nachmittag trafen wir uns mal wieder in kleiner Runde zum Skipbo spielen und bei einem schönen gemeinsamen Abendessen ging der Tag zu Ende.

Traumhaft…dieser Sonnenschein und diese Wärme, die uns an diesem Morgen weckten und ein unbeschreiblich schöner Ausblick auf den Vulkan Arenal machten unser Frühstück zu einem Erlebnis. Und nicht vergessen – die Nikolausüberraschung, über die sich alle gefreut haben. 🙂 Wir wollten noch gar nicht weg, so dass wir uns entschieden, in der Region noch eine Tour zu unternehmen anstatt dem Regen entgegen zu fahren. Die Bewölkung nahm zwar wieder rasant zu, aber egal. Es war ein schöner Tag und am frühen Nachmittag fuhr uns David mit seinem Bus in Richtung Vulkan Tenorio Nationalpark. Dort erwartete uns eine Lodge mit allem Komfort…gelegen zwischen den Vulkanen Tenorio und Miravalles in 500 m Höhe über dem Meeresspiegel hat jeder der 12 Bungalows einen außergewöhnlichen Blick auf den Vulkan Tenorio. Auf einem Grundstück von sieben Hektar, inmitten der Gärten von Heliconias, Obstbäumen und tropischer Vegetation rund um zwei natürliche Lagunen, wurde die Lodge entworfen, um ihren Gästen Ruhe, Entspannung und Gelassenheit zu bieten. Da darf natürlich auch ein Jacuzzi nicht fehlen. 🙂

Nach einer verträumten Nacht bekamen wir ein schönes Frühstück mit Obst, Müsli, Toast und Ei nach Wahl bevor wir zum Vulkan Tenorio Nationalpark fuhren. Auch hier hatte der Hurrican ordentlich zugeschlagen und förmlich den Park gemäht. Durch dieses im Nordwesten Costa Ricas bezaubernde Naturwunder des Landes fließt das durch Mineralien himmelblau („celeste“) gefärbte Wasser des Río Celeste. Daneben bietet der unberührte Regenwald im Schatten des 1.961 m hohen Vulkans Tenorio einer ungeheuer artenreichen Flora und Fauna einen geschützten Lebensraum. Im Dickicht zwischen Orchideen und Avocadobäumen genießen Otter, Pumas, Boas und Tapire ihr nahezu ungestörtes Dasein. Auf unserer Wanderung durch den beeindruckenden Nationalpark stiegen wir hinab zum rund 20 m hohen Wasserfall des Río Celeste. Auch hier sorgt das eisig schimmernde, himmelblaue Wasser für eine magische Atmosphäre. In Costa Rica erzählt man sich, dass Gott seinen Pinsel im Río Celeste auswusch, nachdem er den Himmel blau gefärbt hatte. Die immer wiederkehrenden Strahlen der Sonne ließen uns diesen Glanz ganz gut genießen. 🙂

Zum Mittagessen wollte uns Patrick nochmal etwas typisch Costaricanisches bieten, so dass wir in der Maishütte anhielten und kulinarisch sehr gut verwöhnt wurden.

Zur Tenorio Lodge zurück ging es dann auf abgeschiedenen Pfaden zu Fuß. Das war ein schöner Spaziergang am Nachmittag bei dem uns am Ende noch ein gemütlich im Baum hockendes Faultier erwartete. 🙂 …und mich auch noch 2 Schwäne auf meinem Bett. Wieso gibt es das nicht bei mir zu Hause ? 😉 Es gab auf der Reise doch immer wieder auch sehr nette Kleinigkeiten, die den Urlaub wirklich entspannt machten.

So langsam ging es nun schon dem Ende unserer Costa Rica Tour entgegen, aber davor wartete noch einmal der Pazifik auf uns…und das wirklich bei strahlendstem Sonnenschein. Auf dem Weg dahin erlebten wir noch die dortige Kunst des Töpferns, über Generationen hinweg weitergegeben und wir waren zum Mittagessen bei einem Projekt „Kochen mit Solarherden“ eingeladen…Sol de Vida arbeitet in den Landkreisen Santa Cruz und Nicoya in der Region Guanacaste und verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz für den Ausbau der erneuerbaren Energien. Das Projekt fördert nicht nur die Nutzung von Solarenergie zum Kochen, sondern versucht auch, die Kapazität von Frauen für andere Entwicklungsaktivitäten durch den Bau und die Nutzung von Solarkochern zu erhöhen.

Und dann war es endlich so weit…ab ans Meer. Unsere Unterkunft, die von einem ausgewanderten deutschen Ehepaar geführt wird, liegt nur wenige 100m entfernt vom Pazifik.

Der tropische Küstenort Samara ist ein Paradies in Costa Rica an der Westküste der Nicoya Halbinsel und bekannt als einer der schönsten und sichersten Strände in ganz Costa Rica. Tropische Pflanzen und lebende Korallen umsäumen Samara’s 5 km Küste, und der Strand ist ein Favorit unter den Einheimischen, Ausländern und Touristen aus aller Welt. Zum Glück war es nicht menschenüberströmt, so dass ich das Meer wirklich genossen habe.

Die kleine Stadt liegt an einer großen halbmondförmigen Bucht mit einem breiten Sandstrand, der sich auf 5 km erstreckt und wird am Ufer von Palmen und alten Feigenbäumen angenehm beschattet. Samara’s Hauptstraße führt direkt zum Strand, wo Restaurants mit Meeresblick, Lounges und Bars mit Strandsandböden mit dem Strand in einer entspannten Atmosphäre verschmelzen. So ging ein schöner Tag zu Ende.

Ich freute mich auf diesen Morgen, weil er für mich mit einem Strandlauf begann…menschenleer, nur ich und das Meer. 🙂 Solche Augenblicke genieße ich sehr.

Nach dem Frühstück gingen Inka, Michael, Kerstin, Rainer und ich zusammen wieder zum Meer. Jeder konnte diesen Tag noch einmal für sich nutzen und einfach die Seele baumeln lassen. Nach einem Sprung ins Meer und einem schönen Strandspaziergang verkrochen wir uns am Nachmittag erst einmal wieder für eine Weile in den Schatten.

Den Sonnenuntergang schaute ich mir dann alleine an und versank in meinen Träumen.

Der letzte Tag gehörte schließlich einer gemütlichen Busfahrt mit kleinen Zwischenstopps auf dem Rückweg nach San Jose.

ES WAR SEHR SCHÖN, MIT EUCH UNTERWEGS ZU SEIN !

EINEN LIEBEN DANK AN PATRICK, DAVID, MICHAEL UND INKA, BJÖRN, KERSTIN, RAINER, SERGIO UND INGE, THOMAS UND USCHI !!! 🙂